Das -Wein Special- von Dirk Lehmanski
Wein
 
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Aushängeschild für Weine: Das Etikett

Am Etikett erkennt man nicht nur seinen Lieblingswein wieder.
Es sieht auch gut aus und enthält viele Informationen, die der
Kenner zu schätzen weiß.
Der Weinname:
Die Vorschrift verlangt, daß dies die am größten gedruckte Zeile ist.
Markenweine:
Sie tragen einen Phantasienamen, der mit Hilfe der Werbung
bekannt gemacht wird.
Sortenweine:
Der auf dem Etikett genannte Name steht für die verwendete Rebsorte.
Die geographische Lage:
Wie in Frankreich bestimmt auch in einigen anderen Ländern Europas
meist die Region die Namensgebung.
Erzeuger:
Auf dem Etikett muß der Name des Erzeugers oder des Abfüllers stehen.
Alkoholstärke in Volumenprozent:
Pauschal gilt, daß Weine mit geringem Alkoholgehalt aus kühleren
Gegenden stammen, Weine mit einem hohen Alkoholgehalt dagegen aus
wärmeren Gegenden.  Der Grund: Die Sonneneinstrahlung verwandelt
sich unmittelbar in Traubenzucker, der zum größten Teil zu Alkohol
vergärt wird.
Abfüllung:
Die Abfüllung erfolgt im Idealfall durch den Erzeuger. Gängige
Bezeichnungen dafür sind beispielsweise Gutsabfüllung oder Mis en
bouteille. Man kann nicht alles im Kopf haben. Deshalb gibt es Lexika - und
die sogar für Wein
Qualitätskategorien:
Sie erscheinen auf dem Etikett, wenn ein Wein einen geographischen
Namen trägt. Die Bezeichnungen der ersten Kategorie unterliegen sehr
strengen Vorschriften.
Nach folgenden Kriterien wird bewertet:
Traubensorte, Weinberglage, zulässige Ernteerträge, Mindestreifegrade
sowie Methoden des Anbaus und der Verarbeitung.
Deutschland:
1. Kategorie: Qualitätswein mit Prädikat (QmP)
2. Kategorie: Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete (QbA)
3. Kategorie: Landwein
4. Kategorie: Tafelwein
Frankreich:
1. Kategorie: AOC (Appellation d’origene contrôlée)
2: Kategorie: VdQS (Vin délimité de qualité supérieure)
3. Kategorie: Vin de Pays
4. Kategorie: Vin de Table
Italien:
1. Kategorie: DOCG (Denominazione di origine controllata e garantita)
2. Kategorie: Denominazione di Origine Controllata (DOC)
3. Kategorie: IGT (Indicazione geografica tipica)
4. Kategorie: Vino da tavola
Jahrgang:
Im Gegensatz zur Kategorie 3 dürfen die meisten Weine der Kategorien 1
und 2 eine Jahresangabe tragen. Weine der Kategorie 3 stammen fast immer
aus den vergangenen ein bis zwei Jahren. Sie werden solange kühl gelagert,
bis sie ausgeliefert werden.
In der Wein-Etiketten Galerie findet man eine "ganz private Sammlung" dieser
Exemplare.
Die Spreu vom Wein trennen

Gerade beim Wein ist das meiste Geschmackssache.
Um so wichtiger ist es zu wissen, daß auch der
beste Wein einmal schlecht sein kann.
Man riecht dran.
Ein Korkfehler verpaßt dem Wein einen eher
muffigen Duft. Aus diesem Anlaß wurde auch das
Ritual im Restaurant "erfunden", bei dem der
Gast den frisch entkorkten Rebensaft probiert.
Hat er Kork, geht er zurück. Der Geschmack steht
dabei nicht zur Debatte.
Schwefel konserviert
Wein ist ein Naturprodukt. Dennoch treten Fehler
im Geschmack recht selten auf. Mal sind es
Fehltöne beim Schwefel, die die Sinne in
Alarmbereitschaft versetzen. Mal schmeckt das
Gebräu nach Katzenurin. Das kann verschiedene
Gründe haben: zu alte, unsaubere Fässer, die
nicht gepflegt werden; zu alte, nicht gewartete
Abfüllanlagen oder auch schlecht gespülte
Flaschen. Apropos Schwefel: Er konserviert den
Wein.
Im Keller ist es duster: Die Lagerung

Der Korken bringt's: Seit dem 17. Jahrhundert
ermöglicht er eine luftdichte Lagerung des
Weins.
Was lange lagert, wird gut.
Der Vorteil: eine längere Lebensdauer, die den
Wein nicht nur verschiedene Geschmacksnuancen
annehmen läßt, sondern aus seinem traubigen Duft
einen feinfühligeren werden läßt. Einen guten
Korken erkennt man übrigens daran, daß er
elastisch ist, wenig Poren und eine glatte
Oberfläche hat.
Der unter Korkverschluß gehaltene Wein oxidiert
nicht: Er nimmt also keinen Sauerstoff auf. Er
befindet sich in einem reduzierten Zustand: Der
wenige in ihm enthaltene Sauerstoff wird durch
die Lebensvorgänge im Wein verbraucht.
Der heimische Weinkeller sollte dunkel und
erschütterungsfrei sein. Dazu kommen ein
gewisses Maß an Luftfeuchtigkeit und eine
möglichst gleichmäßige Temperatur. Es ist
wichtig, daß der Wein in der Flasche mit dem
Korken in Berührung bleibt. Aus diesem Grunde
werden Weinflaschen grundsätzlich liegend
aufbewahrt. Eine gleichmäßige Temperatur
zwischen 7 und 18 Grad Celsius ist ratsam.
Wer jetzt Lust auf mehr bekommen hat, der liest
nach in Jancis Robinsons ”Weinkurs. Der ideale
Zugang zur faszinierenden Welt des Weins“,
erschienen im Hallwag Verlag.
Quer durchs Rebenbeet: Weineinkauf

Wein kauft man nicht einfach mal so. Der
Rebensaft will entdeckt, geschmeckt und erobert
werden.
Der Journalist und Weinexperte Hugh Johnson
hält für den Einkauf von Wein die folgende Regel
parat, die er für die ”erste und wichtigste“
hält: ”Man soll immer auf Vorrat kaufen, niemals
die Flasche trinken, die man gerade erst
mitgebracht hat.“ Und das hat seine Gründe: Denn
ein Vorrat hat den Vorteil, daß man gar nicht
erst in die Bredouille kommt, Hals über Kopf und
dann wohl auch unüberlegt einzukaufen. Wein
sollte man aussuchen, wenn man nicht nur Zeit,
sondern auch die rechte Lust dazu hat. Vor allem
reifere Rotweine brauchen nach dem Transport
eine Ruhezeit von einigen Tagen.
Einkaufen mit Ruhe

Vor dem Gang ins Geschäft hat der geübte
Weinkäufer seine Preisvorstellungen längst
festgelegt. Der Händler kann ihm nun die
passenden Flaschen anbieten. Achten sollte man
darauf, daß der Wein liegend aufbewahrt wird und
keinen starken Temperaturschwankungen ausgesetzt
war und ist. Anzeichen für
Temperaturschwankungen: Der Korken ist feucht,
oder die Flasche weist einen relativ geringen
Füllstand auf. Vorsicht bei Weinen, die jung
getrunken werden sollten, aber schon älter als
zwei Jahre sind. Teure Weine eines Jahrgangs,
der erst drei oder vier Jahre zurückliegt,
brauchen noch Zeit, bis sie sich mit Genuß
trinken lassen.
Last but not least gilt: Der Geschmack
entscheidet; probieren geht über studieren. Ein
Neuling testet erst querbeet und legt dann seine
Richtung fest. Hat er Gefallen an einer Sorte
oder Region gefunden, besorgt er sich weitere
Informationen.
Denn:
Jede Lage, jede Traube läßt sich in der Qualität
noch steigern. Und wenn man schon weiß,
welchen Wein man will, dann findet man hier
vielleicht die passende Bezugsquelle.
Das i-Tüpfelchen beim Essen

Es kann schon mal vorkommen, daß man seinen Chef
zum Essen einlädt. Dann sollte man aber auch den
richtigen Wein servieren.
Rotwein paßt zu Fleisch.
Weinexperte Hugh Johnson stellt in seinem zum
Standardwerk avancierten Buch ”Der große
Johnson“ dennoch folgende Regel auf: Rotwein zu
Fleisch und Weißwein zu Fisch.
Denn:
Die appetitanregende, erfrischende Eigenart des
Weißweins stammt vom Säuregehalt, der zugleich
den Geschmack des Fischs begünstigt, während
andererseits das Salz im Fisch wieder den
fruchtigen Traubengeschmack des Weins
hervorhebt. Die besondere Note des Rotweins
hängt nicht mit dem Säuregehalt zusammen,
sondern mit dem Tannin (Gerbstoffgehalt), das
auf Salz nicht vorteilhaft reagiert, sondern
eher als bitter erscheint und zusammen mit den
Fischölen einen anhaltenden metallischen
Geschmack im Mund hinterläßt.
Zu Ziegenkäse paßt herber Weißwein, weil der
salzige Käse durstig macht. Zu Süßspeisen sollte
man den Rotwein besser weglassen, da Zucker
ebenso wie Salz das Tannin bitter erscheinen
läßt.
Mitgenommen: Wein als Geschenk

Gesetz Nr. 1:
Wein, den man selber nicht trinken möchte,
sollte man auch nicht verschenken. Sonst könnte
es passieren, daß man auf die Frage des
Gastgebers, ob man den gerade mitgebrachten Wein
denn mal probieren möchte, mit einem etwas
hilflosen Gesicht antwortet...
Gesetz Nr. 2:
Markenweine wie z.B. Lancers Rosé oder
Liebfrauenmilch überläßt man lieber den anderen.
Genauso billigen Tafelwein oder Wein in
ausgefallenen, asymmetrischen Flaschen.
Auf dem Laufsteg: Weine aus Übersee

Der Biertrinker hat's einfach. Mit seinem Bier
ist er verheiratet. Hat er seine Stammwürze erst
einmal gefunden, gibt es kein Zurück und das
Bier nur noch von dieser Sorte. Ganz anders ist
da der Weintrinker.
Ein Weinberg in Kalifornien
Ständig will er neue Etiketten, Châteaus oder
Kreationen der Erzeuger kennenlernen. Der
Weinhändler um die Ecke dankt es ihm,
veranstaltet Aktionen, bei denen der Kunde die
jüngsten Anschaffungen bestaunen, riechen und
auch trinken kann.
Das führt so weit, daß der Markt Europas
mittlerweile abgegrast ist. Neue Kreationen aus
anderen Erdteilen sind gefragt.
Der neueste Schrei: Wein aus Uruguay
Es begann also mit den Weinen aus Kalifornien,
Australien und Südafrika; alles Erdteile, in
denen der Anbau witterungsunabhängig ist. Und
außerdem: Die Rebensäfte gelangen schneller zur
vollen Reife als ihre Altersgenossen aus dem
unbeständigen Europa. Wie geschaffen also für
den wagemutigen Weintrinker. Mittlerweile werden
die edlen Tropfen aus Neuseeland und auch aus
Südamerika eingeschifft. Der neueste Schrei:
Wein aus Uruguay.
Manch‘ Kenner der Szene hat seine Fühler gar
nicht so weit ausgestreckt: Weine aus Osteuropa
haben gute Chancen, der nächste Renner zu
werden.
Tips & Tricks

Im Laufe eines Weintrinkerlebens füllt sich die
Trickkiste ganz von alleine. Damit der Anfang
nicht so schwer fällt, schnüren wir hier das
Starterpaket.
Dekantierflasche
1. Ein bis zwei Stunden sollte ein Rotwein Luft
geschnappt haben, bevor er wahre Gaumenfreuden
vollbringt. Der Weinkenner rät zur dickbauchigen
Dekantierflasche. Darin abgefüllt hat der Wein
eine ausreichend große Oberfläche zum Atmen.
Aber Vorsicht bei Weinen, die 30 oder mehr Jahre
auf dem Buckel haben: Sie kippen bei dieser
Maßnahme radikal um. Übrigens müssen die
wenigsten Weißweine vor dem Genießen belüftet
werden. Weitere Informationen zu den einzelnen
Weinen bietet ”Der kleine Johnson für
Weinkenner“, der jährlich im Hallwag Verlag
erscheint
2. Noch einmal die Dekantierflasche: Mit der
bloßen Hand sind diese bauchigen Gefäße nicht
auszuwaschen. Corega Tabs oder andere
handelsübliche Gebißreiniger wirken über Nacht
in der Flasche Wunder.
3. Wein wird nicht nur im Sommer getrunken. In
der kalten Jahreszeit sind aber die Räume für
die Rotweine generell überheizt: deren
Trinktemperatur beträgt nämlich 16 bis 18 Grad.
Abhilfe schafft ein sogenannter Tonkühler; mit
kaltem Wasser ausgespült hält er lediglich durch
die Verdunstungskälte den Wein in der richtigen
Temperatur.
4. Wein sollte - wenn er länger als zwei oder
drei Monate lagert - möglichst im Dunkeln
liegen. Das grüne Glas hält nämlich nicht die
ultraviolette Strahlung ab: Und die bekommt dem
Wein gar nicht.
5. Diese Information sollte nicht zum
übermäßigen Alkoholgenuß verführen. Aber: Wein
hilft auch gegen Herzinfarkt. Das belegen
mehrere Studien.
Noch Fragen?
Christoph Heitkämper von der "WeinGalerie"
beantwortet sie gerne.
Wie kommt das Rot in den Wein?

Wein trinken ist die eine Sache. Aber wußten Sie
auch, woher der Rotwein seine Farbe bekommt?
Das Auge trinkt mit.
Bei der Rotweinherstellung soll möglichst viel
Farbstoff und die richtige Menge an Gerbstoffen
aus den Beerenschalen in den Wein gelangen. Man
bedenke: Der Saft einer dunklen Traube ist
genauso hell wie der Saft einer Weißweintraube.
Bei der Herstellung gibt es verschiedene
Methoden:
Bei einem Verfahren wird die Maische
(zerquetschte Trauben) vergoren. Erst nach der
Gärung werden Schalen, Kerne und andere
Feststoffe vom Wein abgetrennt.
Bei einer anderen Methode wird die Maische auf
60 bis 87 Grad Celsius erhitzt; dabei lösen sich
die Farb- und Gerbstoffe aus den Traubenschalen.
Anschließend wird der Most wie beim Weißwein
abgepreßt und vergoren.
Deutsche Rotweine sind heller
Da die Farbintensität sehr stark von der
Sonneneinstrahlung abhängt, sind deutsche
Rotweine von Natur aus eher hell im Farbton.
Kluge Winzer reduzieren deshalb im Sommer den
Traubenbehang und erhalten weniger, aber
farbkräftigere Rotweintrauben. (entnommen aus:
”Die Wissenschaft vom Wein“. Script zur
WDR-Sendereihe Quarks & Co.)
Schampus für Schlaumeier

Wenn Sie unser Weinspecial aufmerksam studiert
haben, sollte es Ihnen leichtfallen, die
folgenden neun Fragen zu beantworten. Die
Buchstaben hinter den richtigen Antworten
ergeben das Lösungswort. Auf geht´s:
Frage 1: Woran erkennt man, daß Wein
Temperaturschwankungen ausgesetzt war?
- Der Korken ist feucht, die Flasche weist einen
geringen Füllstand auf (w)
- Das Etikett vergilbt, der Wein ist trüb (a)
- Der Korken kommt aus der Flasche, der
Bodensatz ist flockig (g)
Frage 2: Welche Eigenschaften hat ein guter
Korken?
- feinporig, hell, unelastisch (a)
- elastisch, wenig Poren, glatte Oberfläche (e)
- grobporig, wasserabweisend, dunkle Farbe (i)
Frage 3: Zum Thema Wein und Essen hat Hugh
Johnson eine Regel aufgestellt. Wie lautet sie?
- Weißwein zu Fleisch, Rotwein zu Fisch (b)
- Roséwein zu Fisch, Rotwein zu Fleisch (m)
- Rotwein zu Fleisch, Weißwein zu Fisch (i)
Frage 4: Warum hat ein Weinkenner immer ein
weißes Blatt Papier dabei?
- Damit er seine neuesten Gedanken zum Wein zu
Papier bringen kann (s)
- Damit er sich die aktuellen Weinpreise
notieren kann (p)
- Er hält das Blatt hinter das Weinglas und
prüft so dessen Farbe (n)
Frage 5: Warum wird Wein in einem Lokal vor dem
Trinken probiert?
- Das hat keine Bedeutung, ist nur eine Formalie
(o)
- Damit wird geprüft, ob der Wein einen
Korkfehler hat (p)
- Damit wird geprüft, ob der Wein trocken oder
lieblich schmeckt (j)
Frage 6: Syrah ist...
... ein Frauenname (k)
... eine Rebsorte (r)
... ein Weingewürz (f)
Frage 7: Woher erhält der Rotwein seine Farbe?
- Der Winzer fügt einen Farbstoff hinzu (u)
- Aus dem Saft der Trauben (c)
- Aus der Schale der Trauben (o)
Frage 8: Warum wird der Wein dekantiert?
- Damit er atmen kann (b)
- Damit er den Geruch der Umgebung annimmt (s)
- Damit er sich an die Temperatur der Umgebung
gewöhnen kann (d)
Frage 9: Warum sollte Wein im Dunkeln gelagert
werden?
- Das Etikett vergilbt nicht (r)
- Ein unbefugter Zugriff wird erschwert (f)
- Er wird so vor ultravioletter Strahlung
geschützt (e)
Wenn Sie die Buchstaben hinter den richtigen
Antworten zusammenfügen, erhalten Sie ein
Lösungswort. Viel Spaß!


Aus dieser Quelle stammt edler Text
Dank dem Autor!

 
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