Heilende Kräfte im Essen

Tomaten schützen die Zellen
Als "Darmputzer" ist das Fruchtgemüse bereits bekannt. Jetzt diskutieren die Experten über seine Anti-Krebs-Wirkung
Feinschmecker haben die älteste Tomatenart wiederentdeckt: die Kirschtomate. Weniger wegen ihres dekorativen Aussehens, vor allem wegen ihres Geschmacks. Heimat der Tomate ist Südamerika. Von dort brachte Kolumbus das Gewächs mit dem aztekischen Namen "tomatl" nach Europa. Fast 300 Jahre schmückte es als Zierpflanze vornehme Garten, bis die Italiener ihr kulinarisches Gespür einsetzten und die Tomate zu lukullischen Genüssen verarbeiteten. Heute ist das Fruchtgemüse aus der Küche nicht mehr wegzudenken.

Die Tomate kommt nicht nur frisch auf den Tisch, tonnenweise wird sie auch zu Saft, Ketchup und Tomatenmark verarbeitet. Auf dem Weg von der botanischen Rarität zum kulinarischen Massenartikel hat sie jedoch oft das Wichtigste verloren: ihr intensiv würziges Aroma. Der Grund: Wenige, speziell gezüchtete Sorten beherrschen den Markt. Sie sind zwar schnittfest und strapazierbar, aber fad im Geschmack und kommen im Winter aus dem Treibhaus.

Der Sommer bietet die beste Gelegenheit, sonnengereifte Freilandtomaten zu genießen. Nutzen Sie sie! Denn je mehr Sonne die Tomaten tanken, desto mehr gesundheitsfördernde Stoffe bilden sie, und desto besser ist ihr Aroma. Wichtige Vitamine

Lycopin entschärft freie Radikale
Tomaten regen die Verdauungssäfte an, ihre Ballaststoffe unterstützen die Darmbewegungen. Wegen ihrer antiseptischen Wirkung empfiehlt die Naturmedizin Tomaten auch als "Darmputzer".

In der Volksmedizin galt die Tomate lange Zeit als gicht- und krebsfördernd. Aktuelle Studien zeigen genau das Gegenteil. Der Puringehalt ist so gering, daß er Gichtkranke nicht belastet. Und was der Tomate ihr wunderschönes Rot verleiht, schützt unsere Korperzellen vor schädlichen Angriffen: Der Farbstoff Lycopin wirkt im menschlichen Organismus als Antioxidans, das heißt, er kann freie Radikale inaktivieren. Diese aggressiven Moleküle werden für die Krebsentstehung mitverantwortlich gemacht. Chemisch eng verwandt ist das Lycopin mit dem Beta-Caroten, das den Karotten ihre Farbe gibt.

Breitangelegte Studien geben Hinweise darauf, daß carotinoidreiche Ernährung das Risiko für die Entwicklung von Prostatakrebs reduziert. Ein Schutzeffekt wird auch für Brustkrebs und Krebserkrankungen des Magen-Darm-Traktes diskutiert. Tomaten enthalten aber nicht nur Lycopin, sondern auch andere Carotinoide und Vitamin C, die ebenfalls als Antioxidantien wirken. Als Nahrungsergänzungsmittel sind Zubereitungen aus Tomatenextrakt in der, Apotheke erhältlich; sie enthalten den natürlichen Cocktail an Schutzstoffen in konzentrierter Form.


Küchentips
U nreife, grüne Früchte enthalten den Giftstoff Solanin. Er kann in größeren Mengen zu Kopfschmerzen und Erbrechen führen. Deshalb: Keine rohen grünen Tomaten essen!

L ytopin und andere Carotinoide sind fettlöslich und in Pflanzenfasern eingelagert. Durch sanfte Hitzebehandlung mit etwas Fett lassen sie sich am besten befreien. Eine selbstgemachte Tomatensoße oder -suppe aus erntefrischen, reifen Tomaten enthält also besonders viele Schutzstoffe.

W er schadstoffarme Früchte genießen mochte, greift am besten zu Tomaten aus kontrolliertem ökologischem Anbau oder Eigenanbau. Importtomaten sind meist mit Pflanzenschutzmitteln belastet. Sie sollten deshalb gründlich gewaschen oder für Suppen und Soßen gehäutet werden.

Auszug aus der Apotheken Umschau 8/98
 
 
 
 

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